Keine Angst vor abstrakter Kunst
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Much präsentieren ihre Werke im Foyer ihrer Schule
Mit einer gelungenen Vernissage endete am 13. Juni ein bemerkenswertes Kunstprojekt der Klasse 10a der Gesamtschule Much.
Im Foyer der Gesamtschule waren in würdigem Rahmen u. a. 24 großformatige abstrakte Bilder im Format 120x80 auf Leinwand zu sehen.
Die Idee, die Schüler auf großformatige Leinwände malen zu lassen, kam Kunstlehrer Marcus Schiminski beim gemeinsamen Schauen der Verfilmung des Kunstschaffens Jackson Pollocks, einem amerikanischen Vertreter des Abstrakten Expressionismus bzw. Action Paintings.
„Vom Expressionismus zur Abstraktion“ lautete die Unterrichtsreihe und die Schülerinnen und Schüler erfuhren einiges über die Entwicklung der bildenden Kunst ausgehend vom Impressionismus bzw. Expressionismus und ihren Vertretern, wie Claude Monet, Franz Marc und Wassily Kandinsky bis hin eben zu Jackson Pollock.
„Die Schüler müssen großformatig malen, um ähnlich wie Jackson Pollock in lyrisch-gestischer Manier ihr Innerstes auf Leinwand zu bannen.“ Das war der Gedanke! Dieses Vorhaben zu verwirklichen, ermöglichten die Stiftung Much (Bürgerstiftung für Bürger) und der Förderverein der Gesamtschule Much mit ihrer sowohl finanziellen als auch tatkräftigen Unterstützung.
Und so kam es, dass die Schüler – nachdem sie sich in sowohl expressionistischer Manier versuchten als auch Kompositionen gestalteten, die sich an die späten, abstrakten Werke Kandinskys anlehnten– sich plötzlich einer großformatigen, weißen Leinwand gegenüber sahen. Die Kunsträume waren hergerichtet und spendeten seltene Atelieratmosphäre, Farben und Malmittel wie Pinsel, Spachtel und Schwämme waren griffbereit und nun konnte es losgehen. Die Schüler zeigten keine Hemmungen vor der weißen Leinwand; der Anfang war schnell gemacht, das hatten sie beim „Automatischen Malen“ gelernt. Und waren erst einmal die ersten Farbspuren sichtbar, malte sich das Bild fast von alleine. Der nächste spannende Moment war: Wann ist das Bild fertig? Doch dieses Gespür haben alle sehr selbstbewusst bewiesen und das Ergebnis waren 24 individuelle Bilder, die verschiedenste ästhetische Ansprüche bedienen. Zu den lyrischen Abstraktionen verfassten die meisten Schülerinnen und Schüler noch lyrische Texte, die die Bilderschau in besonderer Weise ergänzten.
Eine Vernissage sollte dieses Projekt rund machen. Aber mit allem, was zu einer richtigen Vernissage gehört: Selbstverständlich eine schöne Hängung der Bilder, einen einführenden Vortrag, Live-Musik, Fingerfood und Getränke. Dies ist gelungen und vielleicht etabliert sich ein solches Event, neben dem Kulturabend der Gesamtschule Much zukünftig als feste Größe im Schuljahreskalender.
Leider war die Vernissage auch gleichzeitig die Finissage, da die Bilder im laufenden Schulbetrieb nicht im Eingangsfoyer dauerhaft ausgestellt werden können. Doch vielleicht können sie bald noch einmal an anderer Stelle – vielleicht in einer Arztpraxis oder in einer Gastronomie – entdeckt werden. Wer für ein solches Projekt Ausstellungsfläche zur Verfügung stellen möchte, um Schülerarbeiten einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, kann sich gerne bei der Gesamtschule melden. Die Besucher der Vernissage jedenfalls waren sehr angetan von dem, was ihnen geboten wurde. Dies drückt sich nicht nur darin aus, dass tatsächlich einige Werke für einen anständigen Betrag an kunstliebende Käufer gingen.
Alimchan Hasiev
Gedankenlos mutig
Ich stehe
vor einer weißen Leinwand
und bin
gedankenlos, …
also nehme ich
meinen Mut
zusammen
und beginne zu malen, …
ich beobachte
wie es sich langsam
zu etwas entwickelt …
Ich bin überrascht
und gleichzeitig stolz
auf mich !
… ich komme langsam zum ende
und sehe …
Ich habe etwas Einzigartiges erschaffen.
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