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Michael Endes „Momo“ und die Stundenblumenwiese der Jahrgangsstufe 7

Das Projekt „Stundenblumen“ war eine Idee der Deutschlehrer der 7er Stufe.

Die 7er Stufe hat die Lektüre „Momo" gelesen. In dem Buch geht es um ein kleines Mädchen namens Momo und es gibt ganz viele graue Herren, die das ganze Leben der Menschen verändern. Sie wollen alle dazu bringen, Zeit zu sparen, aber Momo ist ein großes Problem für die grauen Herren. Dann kommt eine kleine Schildkröte namens Kassiopeia zu Momo. Sie führt Momo zu Meister Hora, den Wächter der Stundenblumen. Am Ende lösen sich alle grauen Herren in Luft auf und alles ist wieder normal.

Das Buch ist sehr schön und auf jeden Fall würde ich es weiter empfehlen. Aber zurück zu den Stundenblumen: Wir haben sie in den Deutschstunden gebastelt. Es gab keine Limits und keine Grenzen. Wir konnten kreativ werden, wie wir wollten, alles war erlaubt. Am Ende haben wir über 80 Stundenblumen in der Aula stehen gehabt. Es war ein schönes Projekt. Die Ergebnisse können Sie auf den Bildern sehen.

 

(Bericht: Laura-Chrstin Kubitzke, 7d)

 

 

Nach und nach spannen die grauen Herren ihr Netz aus Zeitsparerei über die große Stadt. Die Bewohner werden zwar materiell immer wohlhabender, doch gleichzeitig fühlen sie sich stetig unzufriedener mit sich und ihrem Leben. All ihr Handeln ist zweckgebunden. Für das Schöne im Leben haben sie keine Zeit mehr.

 

Schon als wir Lehrkräfte im Herbst beschlossen hatten, Michael Endes „Momo“ im 7er-Jahrgang zu lesen, kam große Vorfreude in uns auf. Dies lag zum einen am Buch selbst, das zu lesen auch dann noch Freude bereitet, wenn der eigene Stundenblumenvorrat nicht mehr ganz so üppig ist, das Leserinnen und Lesern jeden Alters lehrreiche, aber vor allem schöne Lektürestunden bereiten kann. Ein großer Teil dieser Vorfreude jedoch wurde hervorgerufen von der Idee, mit allen Schülerinnen und Schülern gemeinsam eine kleine Stundenblumenwiese „anzupflanzen“.

Die meiste Zeit ist der Unterricht leider doch durch Vorgaben in ein solch enges Korsett aus Inhalten und zu Erlernendem, also Zweckgebundenem gezwängt, dass für die schönen Dinge keine oder nur wenig Zeit bleibt. Für die Stundenblumen aber wollten wir uns die Zeit einfach nehmen.

Eine genaue Vorstellung hatten wir zu Beginn gar nicht. Nur die Hoffnung, dass es bunt und vielfältig werden sollte.

Was unsere Schülerinnen und Schüler dann aber auf die Beine stellten, erfüllt uns nicht nur mit großer Freude, sondern auch mit Stolz auf sie. Denn eine solch, wenngleich nur kleine, wunderschöne Farben- und Formenpracht hatten wir uns nicht vorstellen können. Bei der Betrachtung fühlten wir uns ein wenig wie Momo, die bei jeder neu erblühenden  Stundenblume denkt, diese sei nun aber die wirklich allerschönste. Bis sie die nächste sieht.

 

Ja, so sollte Deutsch-Unterricht häufiger sein, seufzen wir und bereiten die nächste graue Grammatik-Einheit vor…

 

(Bericht und Fotos: D. Nöth)

Fotoserien

Stundenblumen (MO, 03. April 2017)

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mo, 03. April 2017

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