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Let your hammer ring

Im Musikunterricht befasste sich die Klasse 9b mit den Ursprüngen des Jazz. Dabei stellte sich heraus, dass die Deklaration der Bürger- und Menschenrechte der nordamerikanischen Staaten aus dem Jahre 1776 nahezu wirkungslos blieb. Speziell der Satz "All men are created equal" ("Alle Menschen sind gleich") wurde nicht umgesetzt.

 

Im 19. Jh. haben die Nordamerikaner die Prärie mit der Eisenbahn erschlossen und damit die Ost- und die Westküste verkehrstechnisch verbunden. Für diese körperlich äußerst anstrengende Arbeit wurden Arbeitskräfte gesucht, die der spärlich besiedelte "Wilde Westen" nicht liefern konnte.  So wurden Schwarzafrikaner aus ihrer Heimat verschleppt und u. a. für die Arbeit auf Baumwollplantagen und für die Erstellung und Verlegung der Eisenbahntrassen ausgebeutet. Damit die Arbeit für die schwarzen Sklaven erträglicher wurde und auch die Produktivität gesteigert werden konnte, entstanden Worksongs. Diese von den schwarzen Gleisarbeitern während der Arbeit gesungenen Lieder unterstützten durch ihre Rhythmik das Einschlagen der großen und sehr schweren Eisennägeln in den Boden. Mit den Nägeln wurden die Bahnschwellen im felsigen Untergrund verankert. 

 

Bei den Worksongs gab es einen Vorsänger und zwischendurch sangen die anderen Arbeiter eine kurzen Zwischenruf. Auf unsere Verhältnisse übertragen sah das dann wie folgt aus: 

 

Einige Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b und  Herr Zerwas übernahmen den Part des Vorsängers und der Rest der Klasse fiel immer mit "let your hammer ring"ein. Durch rhythmisches Klatschen unterstützt, sollte dann der große Nagel in den Boden getrieben werden. Mangels Schienen und entsprechenden Nägeln nahmen wir gefällte und klein gesägte Baumstämme und bearbeiteten diese mit Vorschlag- und Spalthammer.

 

Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit mit dem schweren Gerät schlugen die Schülerinnen und Schüler, angetrieben vom gesungenen und geklatschten  Worksong "Let your hammer ring", mit ihren Hämmern nahezu synchron auf die Baumstämme. Jetzt wurde durch handlungsorientiertes Unterrichten die enorme Wirkung der Musik spürbar. Dieses ging sogar so weit, dass zum Unterrichtsende, als wir bestimmt schon zum hundertsten Mal das "Lied vom schwingenden Hammer" gesungen hatten, Duncan und Thorben die schweren Baumstämme wieder ins Gebüsch zurücktrugen und dabei wie in Trance welches Lied sangen?

 

(Bericht & Fotos: D. Zerwas)

Fotoserien

Let your hammer ring (MO, 12. September 2016)

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Di, 13. September 2016

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