Nic Kirchhoff spielt in der Nationalmannschaft

Boca Chica 2016

Boca Chica liegt in der Dominikanische Republik und ist eine sehr baseball-süchtige Stadt. Viele der Baseballspieler aus der US-amerikanischen Profi-Liga sind von dort. Die Deutsche Jugend Nationalmannschaft führt dort regelmäßig in den Osterferien ihr Trainingslager durch. Ich durfte diesmal dabei sein.

Nachdem die Abreise aus Frankfurt problemlos von statten ging, na ja sehen wir mal von der Zug-Chaos bedingten Verspätung der Berliner ab, landeten wir müde aber vollzählig in Santo Domingo. Bei der Ankunft im Hotel hatten wir kleine Probleme, denn es war 4 Uhr nachts und die Zimmer sind normalerweise erst um 3 Uhr Mittags fertig. Aber nach einer Weile diskutieren hatten wir das Problem auch schon beseitigt.

Nach Strandtraining, Field Training (welches übrigens immer bei strahlender Sonne stattfand) stand das erste Spiel gegen die stark aussehende Truppe der Liga Luis auf dem Programm.  Unser Gegner waren mit unseren Trainern sehr gut befreundet und so empfingen sie unsere Team Mutter Marlies mit einem Kranz Blumen. Wir hatten ein bisschen Startprobleme bei unserem ersten Spiel, aber das änderte sich auch schnell. Zum Schluss meisterten wir das Spiel und gewannen 11-6.

Am 2.Tag stand wie jeden Tag Strandtraining, Feldtraining und zuletzt das Spiel auf dem Plan. Wir mussten gegen unsere neuen Gegner am Ende der Welt spielen, welches in der Nähe von  San Pedro de Macoris liegt. Der Vater des Trainers der Liga Cano war ein früherer Star in der MLB (Major League Baseball) und hatte dieses Feld selbst gebaut. Es sah zwar sehr gepflegt aus, war aber auch halt weit weg. Als wir ankamen mussten erstmal sogenannte  „Vaqueros“ (Cowboys) die Kühe vom Feld treiben, die es sich dort bequem gemacht haben. Das Spiel verlief ohne große Probleme und wir gewannen 21-9.

Der dritte Tag verlief so wie die anderen beiden Tage davor, nur das wir diesmal einen anderen Gegner hatten. Nämlich den Club Ozoria. In diesem Spiel war alles möglich, wie sich herausgestellt hat. Es stand 3-4, also waren wir im Rückstand, doch einer meiner Kollegen konnte den Ausgleich erzielen, indem er einen Double schlug und es so 5-4 stand. Führung !!! Leider erzielten unsere Gegner noch einen Punkt, so dass es auf einmal Gleichstand war und das Spiel wegen Einbruch der Dunkelheit beendet werden musste. Die ganze Zeit hatten wir im viele Zuschauer, denn für die meisten Dominikaner ist Baseball der einzige Weg aus der Armut raus.

Am Abend hatten wir jeden Abend ein Teammeeting am Pool, bei dem wir über das Spiel geredet haben. Die Ausnahme heute war nur, dass die drei Nationalspieler des letzten Jahrganges dabei waren, welche bereits drei Monate in der Dominikanischen Republik trainierten und uns von ihren Erlebnissen erzählten.  Vielleicht bekomme ich ja nächstes Jahr diese Möglichkeit. 

Am Karfreitag hatten wir etwas Besonderes vor. Denn wir machten einen Ausflug mit einem Catamaran zur Insel Isla Saona, welche richtig cool ist. Sonne, Wasser Strand – mal etwas Zeit zum Relaxen. Dort haben wir eigentlich nur Whiffel-Ball (eine Abart von Baseball) oder Volleyball gespielt was sehr viel Spaß gemacht hat.

Die restlichen Tage lief es wie gewohnt ab. Strandtraining ab 6.30 Uhr, Feldtraining und dann das Spiel und das bei 27-32 Grad im Schatten und kein bisschen Regen. Abends nach der Teamkritik gingen wir oft hundemüde ins Bett.

Insgesamt gewannen wir von den 12 Spielen 8. Es hat mir wahnsinnig viel sowohl für mein Baseball, aber auch für den Teamgeist gebracht. Wir sind eine Super-Truppe und werden dieses Jahr noch mehrmals zusammen international (European Qualifier für die World Series in den USA, Europameisterschaft in Frankreich) antreten.

Nach den 2  ½  Wochen mussten wir leider wieder abfliegen. Der Flug zurück dauerte knappe 9 Stunden und wir kamen um 6 Uhr morgens in Frankfurt an. Wir holten unsere Koffer ab und machten uns dann auf den Weg nach Hause.

Nic